September 2010
Fachtagung "Frauen in Not“ erfolgreich mit rund 150 Teilnehmenden
Rund 150 Mitarbeiterinnen (und einige Mitarbeiter) von freien Trägern, aus Sozialämtern und JobCentern, aber auch Studierende der Alice Salomon Hochschule (ASH) und anderer Hochschulen (eine ganze Delegation kam aus der Schweiz!) füllten am 22. September 2010 das Audimax der ASH. Zur Tagung „Frauen in Not“ hatten die ASH, der Arbeitskreis Wohnungsnot (AKWO) und die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG e. V.) in einer bisher einzigartigen Kooperation eingeladen, um die Vernetzung der Hilfen für wohnungslose gewaltbetroffene Frauen durch den Austausch von Erfahrungen, aber auch die Entwicklung von Lösungen und Strategien voranzutreiben. Die Motivation der siebenköpfigen Vorbereitungsgruppe speiste sich aus der Erkenntnis, dass wohnungslose gewaltbetroffene Frauen mit mehrfachen Problemen und Schwierigkeiten in unterschiedlichen Lebensbereichen zu kämpfen haben, die Hilfeangebote in Berlin jedoch noch nicht ausreichend koordiniert sind, um die Betroffenen adäquat unterstützen zu können.
Eingangs wurden in kurzen Vorträgen ins Thema eingeführt und die Hilfen für wohnungslose sowie für gewaltbetroffene Frauen vorgestellt. Hier wurde bereits deutlich, wie versäult und isoliert voneinander die Hilfesysteme aufgebaut sind, sodass Frauen in multiplen Notlagen keine ganzheitlich angelegte Hilfe erwarten können. In den fünf Workshops am Nachmittag wurde dann engagiert diskutiert, und erste Forderungen wie die nach einer besseren Bündelung der vorhandenen Informationen und Kompetenzen und nach Clearingstellen zur besseren Vermittlung in geeignete Hilfen wurden aufgestellt.
In der kurzen Präsentation der Workshopergebnisse am Ende der Tagung wurde jedoch auch sichtbar, dass eine solche Tagung nur ein Anstoß für eine bessere Vernetzung und Koordination der Hilfen für wohnungslose gewaltbetroffene Frauen sein kann. Vernetzung kann weder gefordert noch delegiert oder von oben verordnet werden. Insofern wünscht sich die Vorbereitungsgruppe der Tagung, dass alle Teilnehmenden als Multiplikator(inn)en wirken und die vielfältigen Erkenntnisse und Ideen in die Praxis und die Politik hineintragen. Die vorliegende Dokumentation soll wie bereits der Reader zur Tagung hierzu beitragen.
Abschließend geht ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden der Tagung, ohne die es diese so erfolgreiche Veranstaltung nicht gegeben hätte!
Susanne Gerull
Für das gesamte Orgateam